Mit abwechslungsreicher biologischer Ernährung
die Darmgesundheit stärken

Am 7. November konnte im Kultursaal Hatzendorf und tags darauf im Lendhafen in Graz in die spannende Welt der winzig kleinen Lebewesen in und um uns eingetaucht werden. Dabei konnten jeweils über 60 interessierte Zuhörende die Zusammenhänge zwischen Landwirtschaft, Ernährung und Darmgesundheit kennenlernen.

Unser Landwirtschafts- und Ernährungssystem stehen vor großen Herausforderungen. Klimawandel und Verlust der Artenvielfalt führen zu neuen Anforderungen an die Landwirtschaft. Die gleichzeitige Zunahme an ernährungsbedingten Krankheiten verlangt nach einer kritischen Auseinandersetzung mit unseren Ernährungsgewohnheiten. In diesem Spannungsfeld gewinnt zunehmend eine relativ junge Forschungsdisziplin an Bedeutung: Die Mikrobiomforschung.

Prof. Dr. Birgit Wassermann arbeitet an der TU Graz am Institut für Umweltbiotechnologie. Ihre Forschung fokussiert sich auf Mikrobiom-Analysen um die Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Mikroorganismen zu verstehen.

Eines ihrer persönlichen Interessengebiete ist die Untersuchung natürlicher Ökosysteme im Kontext des Klimawandels, um diese Erkenntnisse auf die Landwirtschaft zu übertragen.

Birgit Wassermann wurde für ihre Forschung vom Land Steiermark geehrt und erhielt 2021 den Förderungspreis. Im gleichen Jahr wurde ihr außerdem der Förderpreis des Forums Technik und Gesellschaft zuteil.

Weiterführende Informationen: Visitenkarte TU Graz

(C) TU Graz
(C) Slow Food

Silvia Mutz begleitet seit mehr als 15 Jahren Menschen dabei, ihre Ziele im Bereich Sport und Ernährung zu erreichen.
Ihr Wissen aus jahrelanger Praxis und dem Studium „Ernährung und Sport“ gibt sie als Personal Fitnesstrainerin und Ernährungsberaterin weiter. Mit ihrem Engagement für nachhaltige Ernährung für Mensch und Umwelt unterstützt die leidenschaftliche Sportlerin seit 2023 das Team von Slow Food Österreich..

Mit ihrem Engagement für nachhaltige Ernährung für Mensch und Umwelt unterstützt die leidenschaftliche
Sportlerin seit 2023 das Team von Slow Food Österreich.

Weiterführende Informationen: Homepage Silvia Mutz

Niemand ist eine Insel – das wird einem schnell klar, wenn man die aktuellen Erkenntnisse der Mikrobiom-Forschung auf sich wirken lässt. Wenn wir über Mikrobiom sprechen geht es längst nicht nur um unseren Darm: Birgit Wassermann (Hatzendorf) und Kristina Michl (Graz) spannten den Bogen von Boden über Pflanze und Frucht bis hin zu unserer Ernährung.

Auch der Einfluss der Landwirtschaft auf das Mikrobiom wurde präsentiert. Die Bewirtschaftungsform hat einen signifikanten Einfluss: Das Mikrobiom IN Obst und Gemüse – denn es sitzt nicht nur auf der Schale – hat viele Aufgaben wie den Schutz vor Fäulnis bis hin zum Geschmack. Im Vergleich zwischen Anbaumethoden zeigte sich, dass die Vielfalt der Mikroorganismen bei den Bio-Äpfeln höher war. Das Apfelmikrobiom überlebt übrigens Zubereitungsmethoden wie das Kochen und unsere Magensäure, auch wenn sich die Vielfalt verringert.

Hier schlagen die beiden Wissenschaftlerinnen die Brücke zum Menschen: Bei einer Studie, die 2.000 Jahre alte Stuhlproben mit heutigen verglich, ähnelten sich die Proben aus  heute wenig industrialisierten Region mit den historischen. Bei den Proben aus den Industriestaaten zeigte sich ein Verlust der Diversität. Ein kurzer Blick in die Sparte Medizin: 90 % aller Krankheiten beim Menschen gehen mit einer Veränderung des Mikrobioms einher.